Aktualisierung Sanierungsverfahren Lanfermann
- Insolventes Bauunternehmen will gute Auftragslage für die Fortführung des Unternehmens nutzen
- Aktuelle Bauprojekte sollen gemeinsam mit Subunternehmen fertiggestellt werden
Garrel / Bremen, 16. Juni 2017 – aktualisierte Version
In zweiter Generation und mit mehr als 40-jähriger Erfahrung erstellt das Bauunternehmen GLG Lanfermann erfolgreich unterschiedliche Haustypen für private Nutzer im Nordwesten Deutschlands. Jetzt will sich das Unternehmen in einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für die Zukunft neu aufstellen. Einen entsprechenden Antrag stellte das Unternehmen am 14. Juni 2017 beim Amtsgericht Bremen.
Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das allen Unternehmen offensteht, die trotz aktueller Zahlungsprobleme begründete Aussichten auf eine nachhaltige Sanierung haben. Die Unternehmensspitze bleibt unverändert im Amt und ist voll handlungsfähig. Dem Bauunternehmen steht dabei der Sanierungsexperte Dr. Philipp Grauer von der Kanzlei Münzel und Böhm zur Seite. Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Amtsgericht Bremen Rechtsanwalt Tim Beyer von Schultze & Braun.
Der Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter. „Dieses vor dem Hintergrund, die gute Auftragslage der GLG Lanfermann mbH & Co. KG für eine gesicherte Fortführung des Unternehmens nutzen zu wollen“, so Dr. Philipp Grauer.
- Ursache der akuten finanziellen Probleme ist das vermehrte Ausbleiben erwarteter und fälliger Abschlagszahlungen
Ursache der akuten finanziellen Probleme ist das vermehrte Ausbleiben erwarteter und fälliger Abschlagszahlungen. Dieses hatte die Liquiditätssituation des Unternehmens über die Maßen belastet, erklärt Dr. Philipp Grauer für die GLG Lanfermann die wesentliche Gründe für den gestellten Insolvenzantrag.“
Rund 70 Einfamilienhäuser der GLG Lanfermann befinden sich aktuell in der Bauphase, die Fertigstellung soll weiter vorangetrieben werden.
„In den kommenden Wochen und Monaten wollen und werden wir den Geschäftsbetrieb stabilisieren und finanziell neu aufstellen. Lanfermann besitzt einen hervorragenden Ruf“, betont Grauer. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die bereits aufgenommenen Gespräche mit Finanzpartnern und Subunternehmen über Alternativlösungen in den kommenden Wochen erfolgreich abschließen können und es uns gelingt, dieses Traditionsunternehmen wieder dauerhaft erfolgreich am Markt zu positionieren.“
Die Gehälter und Löhne der 57 Mitarbeiter der GLG Lanfermann sind bis Ende Juli gesichert. Gleichzeitig sind auch die künftigen Forderungen der Subunternehmen durch das eingeleitete Verfahren gesichert.
Aktualisierung 21. Juni
Die Basis für das derzeitige Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung bildet eine detaillierte Analyse des Ist-Zustandes der 70 Einfamilienhäuser, die sich aktuell im Bau befinden. In dieser ersten Phase des Sanierungsverfahrens werden dabei für jedes einzelne Objekt sowohl der Bauzustand als auch die vertraglich vereinbarten Leistungen abgeglichen.
„Nur so ist es möglich, für jedes Objekt und somit auch jeden Bauherren und beauftragten Subunternehmen eine faire Bewertung sicherzustellen. Gleichzeitig ruhen auf allen Baustellen die Tätigkeiten, da auch die Sicherungsrechte der Lieferanten zu berücksichtigen sind“, so Dr. Philipp Grauer.
Bis voraussichtlich Ende Juni 2017 soll diese erste Phase mit der Analyse des Ist-Zustandes abgeschlossen sein. „Nur mit dieser zeitintensiven Vorgehensweise können wir eine seriöse Planung vorantreiben“, so Philipp Grauer weiter. „Die zwischenzeitlichen Verzögerungen im Bauprozess sind deshalb leider nicht zu vermeiden.“
In einer sich anschließenden zweiten Phase sollen mit allen Bauherren auf Basis des analysierten Ist-Zustandes dann Maßnahmen und Lösungen für die Fortführung sowie Fertigstellung der Bauprojekte getroffen werden.
Münzel & Böhm zählt zu den führenden Insolvenzkanzleien in Deutschland und war die erste ISO-zertifizierte Insolvenzkanzlei in Hamburg. Die Kanzlei ist auf Wirtschafts- und Insolvenzrecht spezialisiert und beschäftigt mehr als 50 Mitarbeiter, davon 16 Rechtsanwälte, in Hamburg, Berlin, Schwerin, Kiel, Schleswig, Lübeck und Oldenburg. Ihr erklärtes Ziel ist die Sanierung der insolventen Unternehmen und die Kanzlei hat bereits Tausende von Arbeitsplätzen erhalten.
Schultze & Braun berät regional, national und international Unternehmen in der Krise in Sanierungs- und Restrukturierungsfragen und zeigt gesunden Unternehmen vorbeugende, insolvenzvermeidende Maßnahmen auf. Außerdem wird die allgemeine Rechts- und Steuerberatung von Privatpersonen und Unternehmen übernommen. Darüber hinaus beschäftigt sich Schultze & Braun seit über 35 Jahren mit allen Fragen der Insolvenz- und Zwangsverwaltung. Bundesweit ist Schultze & Braun an 40 Standorten tätig, es werden jährlich Hunderte von Insolvenzverfahren bearbeitet – von der Privatinsolvenz bis zur internationalen Großinsolvenz.